
Mach’s anders.
Folge deiner Freude und verändere die Welt.
Was wäre, wenn das, was du liebst, genau das ist, womit du die Welt veränderst?
Die liebe Sandra Jost hat zu einer Blogparade mit dem Thema „Tu, was du liebst – und verändere die Welt“ eingeladen. Eine Einladung, die mich nicht nur inhaltlich sofort angesprochen, sondern auch im Herzen berührt hat. Einerseits, weil sie von einer wundervollen Weggefährtin kommt. Und andererseits, weil genau diese Frage mich selbst schon lange begleitet.
Gerade bin ich in der weiten Welt unterwegs. Und während ich hier schreibe, merke ich, wie sehr ich mir meine Welt bereits so gestalte, wie sie mir gefällt. Denn das Erste, was mir beim Titel der Blogparade in den Sinn kam, war Pippi Langstrumpf mit ihrem berühmten Satz:
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Pippi hat mich geprägt. Sie war meine Heldin in der Kindheit. So sehr wünschte ich mir damals, wie sie zu sein: stark, frei, einfach der eigenen Freude folgen können, sich die Welt voller schöner Dinge zu machen und sich nicht vorschreiben zu lassen, wie das Leben auszusehen hat.
Und auch heute inspiriert Pippi mich noch immer. Der Satz ist für mich kein kindlicher Trotz, sondern eine Einladung:
Gestalte mit.
Bleib dir treu.
Und vor allem: Folge deinem Herzen.
Inzwischen weiß ich: Genau so verändern wir die Welt. Indem wir immer häufiger das tun, was wir wirklich lieben.
Was ich liebe – und wie das die Welt verändert
Ich liebe es zu schreiben.
Ob beim Journaln, beim Verfassen von Texten oder meinem Kinderbuch – beim Schreiben bin ich verbunden mit meinem Inneren. Die Worte fließen. Und manchmal fühlt es sich fast so an, als würde etwas durch mich sprechen, das größer ist als ich selbst. Es gibt Momente, in denen ich nicht „bewusst“ schreibe, und hinterher wundere ich mich dann darüber, was ich alles geschrieben habe.
Durch das Schreiben entsteht Verbindung.
Worte können Räume öffnen. Sie können Brücken bauen zwischen Menschen, zwischen der Innen- und Außenwelt, zwischen Gefühl und Verstand. Wenn ein Satz (oder Wort) berührt, etwas in Schwingung bringt, dann verändert sich etwas. In mir. In anderen. Und damit vielleicht – ein kleines Stück – auch in der Welt.
Ich liebe (gutes) Essen. Ich liebe es, mit Lebensmitteln achtsam umzugehen, frische Zutaten zu verarbeiten, Gerichte zu zaubern, die schmecken und auf allen Ebenen nähren. Besonders erfüllt bin ich immer dann, wenn ich die Lebensmittel vom Samenkorn bis zum fertigen Gericht begleite.
Ganz besonders liebe ich es, Brot und Brötchen mit Sauerteig zu backen. Nur aus Mehl, Wasser, Salz. Und mit viel Zeit. Jeder Teig ist für mich ein Lehrer. Er zeigt mir, dass alles seine Zeit braucht. Dass das Leben kein Schnelldurchlauf ist. Und dass ich nicht immer alles in der Hand habe. Wenn ich knete und forme, spüre ich: Ich bin verbunden. Mit dem Teig, mit der Erde, mit mir selbst.
Ich liebe die kleinen Dinge, die anderen oft entgehen. Ein Käfer, der einen Grashalm hochklettert. Eine Knospe, die sich öffnet. Eine bestimmte Zahlenkombination, die ich bewusst wahrnehme.
Ich nenne das die Magie im Alltag. Diese Momente sind keine Nebensächlichkeiten. Es sind keine Zufälle. Es sind die kleinen Wunder des Lebens. Sie erinnern mich daran, dass das Leben überall pulsiert. Auch da, wo wir es so oft übersehen.
Ich liebe es, zu beobachten, zu fühlen, zu verbinden.
Ob zwischen Menschen, Themen, Dingen oder Lebensbereichen: Ich erkenne Muster, finde Worte für das Unsichtbare, öffne neue Blickwinkel. Und jedes Mal, wenn durch dieses Verstehen ein Funke überspringt, entsteht etwas Neues. Etwas Lebendiges.
Vielleicht ist genau das mein Beitrag: Verbindung sichtbar zu machen.
Und dadurch Räume zu öffnen – für Erkenntnis, für Mitgefühl, für Veränderung.
Transformation gehört dazu
Das, was ich liebe, hat mich nicht über Nacht gefunden. Es ist mit mir gewachsen, hat sich verwandelt, wurde klarer. Lange glaubte ich, ich müsste im Außen etwas Großes erschaffen, um meine Sehnsucht nach Verbindung und Frieden zu stillen. Doch heute spüre ich: Es beginnt in mir.
Es geht nicht darum, perfekt zu funktionieren oder eine fertige Vision umzusetzen. Es geht darum, das, was mich bewegt, in mein Leben zu holen. Mich selbst ernst zu nehmen. Meinem Inneren zu folgen.
Was daraus wird? Ich weiß es nicht. Aber ich lerne immer mehr darauf zu vertrauen, dass der Weg sich zeigt, während ich ihn gehe.
Meine Art der Weltveränderung
Ich bin nicht laut. Ich bin nicht perfekt.
Aber ich bin da – mit offenem Herzen, mit wachen Sinnen und mit allem, was ich bin.
Ich glaube an eine leise, sanfte Form der Veränderung.
An das Schreiben als Rückverbindung zu uns selbst und so auch zueinander.
An den Umgang mit Lebensmitteln mit Zeit, Natur und Hingabe.
An das Staunen über die kleinen Wunder als Erinnerung daran, dass das Leben nie aufgehört hat, magisch zu sein.
Vielleicht ist das meine Art, die Welt zu verändern:
Ich halte den Raum.
Ich erkenne Muster.
Ich bringe Verbindung ins Sichtbare und Unsichtbare.
Und manchmal reicht genau das: ein Moment der Wahrhaftigkeit. Eine Geste der Tiefe. Ein Satz, der nachhallt.
Und du?
Ich schreibe diesen Artikel gerade in unserem Haus in den Bergen Sloweniens. Gemeinsam mit meinem Mann bin ich für einen Monat hierher gekommen – um zu arbeiten, zu schreiben, um hier zu leben.
Aber vor allem: um zu fühlen.
Zu erleben, wie es sich anfühlt, inmitten in der Natur zu leben. Zu spüren, wie sich das Leben hier anfühlt. Und vor allem: der inneren Stimme, dem eigenen Herzen zu lauschen. So entsteht der nächste Schritt auf meinem Weg – ganz von allein.
Auch das ist Weltveränderung. Nicht laut. Nicht perfekt. Aber echt.
Und genau das ist es, was ich auf meinem Weg gelernt habe. Die Welt braucht keine perfekten Menschen. Sie braucht Menschen, die lebendig sind. Die fühlen, zweifeln, lieben, losgehen. Die sich berühren lassen und dadurch selbst berühren.
Vielleicht ist es also Zeit, dass wir alle ein bisschen Pippi werden.
Dass wir uns erinnern, wie viel Mut darin liegt, die eigene Freude ernst zu nehmen.
Und dass wir anfangen, uns die Welt so zu machen, wie sie uns gefällt: mit Herz, mit Hingabe und mit dem, was wir lieben.
Liebe Johanna,
Welch ein wunderbarer Beitrag!! Habe Tränen in den Augen, weil es mich so berührt, was du schreibst und wie du schreibst!
Einfach magisch!
Bitte bringe mehr Schreib-Magie in diese Welt!
Damit veränderst du definitiv viele Herzen und also viel Welt!
Deine Weggefährtin Sandra ☀️
Liebe Sandra,
wie schön, danke für deinen bestärkenden Kommentar! 🙂
Ich freu mich sehr, dass meine Zeilen dich so berührt haben. Schreiben mit Herz und Magie – genau dafür schlägt mein Herz.
Danke, dass du mitliest, mitfühlst und mitstrahlst!
Von Herzen
Johanna