Botschaften des Lebens:
Ein Geschenk, ein Satz, ein Leuchten
Manche Sätze brauchen Zeit, bis sie in uns ankommen.
Manche Botschaften berühren erst Jahre später unser Herz.
In meinem Fall war es ein Geschenk. Und ein Satz. Eine dieser stillen Botschaften des Lebens.
Ein Geburtstag, an dem sich alles veränderte
Mein 27. Geburtstag war einer, der sich für immer eingebrannt hat. Ich werde ihn nie wieder vergessen. Eigentlich wirkte eine Woche vorher alles perfekt: ich war seit ein paar Monaten glücklich verheiratet, wir hatten uns beide zwei Tage Urlaub genommen und wollten ein gemütliches langes Geburtstagswochenende verbringen, viel draußen sein und entspannen. Es war alles perfekt geplant.
Doch am ersten Urlaubstag, drei Tage vor meinem Geburtstag, kam plötzlich alles kam. Mein Vater verstarb. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Mitten im Urlaub. Für mich fühlte es sich viel zu früh an, wie mitten aus dem Leben gerissen. Der Schmerz war groß.
Das Geschenk, das zu früh kam
An meinem Geburtstag, wir waren inzwischen in der alten Heimat und am Organisieren und Tun, saß ich vor meinen Geschenken.
Da war dieses Geschenk, dass mein Papa für mich ausgesucht hatte. Ein paar Wochen, bevor er verstarb. Es war schon eingepackt gewesen, schließlich wären meine Eltern auf dem Rückweg ihres Urlaubs noch bei uns vorbeigekommen. Es war alles fertig und niemand hatte mit dem Tod gerechnet. Und so saß ich da, öffnete dieses Päckchen und konnte nur heulen.
Es war ein Handtuch mit dem Spruch:
„Leben ist das mit der Freude und den Farben. Nicht das mit dem Ärger und dem Grau.“

Ein Geschenk von meinem Papa, nur drei Tage, nachdem er diese Welt verlassen hatte. Gefangen in meiner grauen, traurigen Welt konnte ich damit nichts anfangen. Ich war sogar kurz richtig wütend auf ihn, dass dieser Satz das Letzte war, das mir blieb. Keine Verabschiedung, keine persönlichen Worte. Nur dieser Satz.
Der Schmerz und die Trauer waren groß und es fühlte sich für mich in diesem Moment so an, als ob es kein buntes Morgen geben könnte.
Das Geschenk verschwand in einer Kiste und lag dort fast 2 Jahre.
Doch irgendwann spürte ich den Wunsch, es herauszuholen.
Ich war durch die Trauer gegangen und hatte viel in mir aufgeräumt. Und ich trug meinen Papa im Herzen. Ich fühlte mich sicher und geborgen in mir, so sehr, dass ich mich wieder für seine letzte Botschaft öffnen konnte.
Denn irgendwie hatten sich der Satz und das Geschenk in mein Herz eingenistet, auch wenn ich zwei Jahre kaum daran gedacht hatte.
Heute lebe ich, was ich damals nicht fühlen konnte
Seit diesem Moment verstehe ich diese letzte Botschaft meinem Papas als Unterstützung. Als Erinnerung, mich täglich an meine Lebensfreude zu erinnern. Als Erinnerung, das Leben zu feiern, zu genießen. Und mir zu erlauben, dass mein Leben ein Feuerwerk aus bunten Farben sein darf.
Heute hat dieser Spruch deswegen einen Ehrenplatz. Direkt vor der Tür zu „meinem Reich“. Ich schaue täglich darauf, spüre die Liebe meines Papas und erinnere mich daran, meinen Weg zu gehen.
Heute entscheide ich mich immer wieder bewusst dafür, der Freude zu folgen. Das ist nicht immer leicht. Und manchmal hemmt mich auch die Angst.
Aber es gelingt mir immer öfter, meine Lebensfreude als meinen Kompass zu nutzen.
Welche Botschaften warten noch auf uns?
Heute spüre ich das Leuchten der letzten Botschaft. Eine dieser Botschaften des Lebens, die erst viel später Sinn machen.
Ich bin neugierig, welche Botschaften und Zeichen sich erst viel später als Wunder zeigen. Wenn ich bereit bin, sie zu sehen.
Gibt es auch in deinem Leben Worte oder Zeichen, die erst viel später Sinn gemacht haben?
Oh liebe Johanna, danke fürs Teilen dieser persönlichen Geschichte. Sie berührt mich sehr und macht zugleich Mut. Mut öfter genau hinzuschauen auf die Wunder, die schon da sind.
Liebe Grüße und ganz viele Wunder, die du in die Welt bringst.
Sandra.
Danke liebe Sandra. 🙂
Ja, es sind immer so viele Wunder um uns herum, die nur auf uns warten. Viel Freude beim Entdecken!
Liebe Grüße
Johanna